Die Herzwurmerkrankung (Dirofilariose) ist in Europa hauptsächlich in den Mittelmeerländern verbreitet. Besonders stark betroffene Länder sind die Kanarischen Inseln, Südfrankreich, Spanien, sowie die italienische Po Ebene. Die Dirfilariose wird durch einen Fadenwurm verursacht, der im Herz und in den der Lunge angrenzenden großen Blutgefäßen lebt. Die Fadenwürmer können eine Länge von 15 - 35 cm erreichen.
Eine Übertragung erfolgt ausschließlich durch bestimmte Stechmücken. Der weibliche Fadenwurm setzt Embryonen im Blut ab. Die Stechmücke wird angesteckt, wenn sie sich vom Blut eines verseuchten Hundes nährt. Während der folgenden 10 - 15 Tagen verwandelt sich die Mikrofilarie zweimal in der Stechmücke, bis sie die infektiöse Larvenphase erreicht. Wenn die Stechmücke nun erneut Blut saugt, dringt die Larve durch den Mückenstich in den Körper des Hundes ein. Die Larve braucht ungefähr 6 Monate, um in die Lungenarterien zu wandern, ihre Geschlechtsreife zu erlangen und Mikrofilarien im Blut abzulagern.
Die Dirofilariose verursacht Schäden in den Lungenarterien und kann Herz, Leber und sogar die Nieren angreifen. Im fortgeschrittenen Stadium reduzieren sich die Chancen einer vollständigen Genesung, auch wenn durch die Behandlung alle erwachsenen Fadenwürmer aus dem Herz eliminiert werden.
Bei einer Infektion treten z.B. folgende Symptome auf: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, chronischer Husten, schnelle Ermüdung, Herzinsuffizienz.
Die Therapie ist kompliziert, da Herzwürmer zwar für Wirkstoffe wie Diethylcarbamazin oder Melarsamin prinzipiell empfänglich sind, aber bei stärkerem Befall eine Thrombose oder eine schwere anaphylaktischen Reaktion infolge des massiven Absterbens von Mikrofilarien entstehen kann. Die Behandlung wird deshalb meist mit Acetylsalicylsäure und bei schwerem Befall mit Antihistaminika kombiniert. Die operative Entfernung der Herzwürmer ist ebenfalls risikobehaftet und nur in spezialisierten Kliniken möglich. Wegen der Probleme bei der Therapie ist die Vorbeugung um so wichtiger. Eine Behandlung mit Ivermectin, Moxidectin, Selamectin oder Milbemycin vor Beginn der Urlaubsreise kann eine Infektion verhindern.
(Quelle: u.a. Wikipedia)